Plattformen, Daten und KI: Methoden für die pädagogische Medienarbeit mit Jugendlichen

von | 16. Mai, 2024 | Alternativen zum (digitalen) Kapitalismus, Digitalisierung und KI, Forschungsaspekte, päd. Konzepte

Digitale Technologien und Medien finden wir inzwischen überall in unserem Alltag, in Social Media-Feeds, in Chatbots und sie spielen eine Rolle, wenn wir über eine App Essen bestellen, das uns geliefert wird.

Oft spielen dabei im Hintergrund Abläufe eine Rolle, die wir bei der Verwendung nicht wahrnehmen können. Diese Zusammenhänge besser zu verstehen und einordnen zu können, ist eine wichtige Aufgabe von Medienpädagogik – egal, ob in der Kita oder anderen elementarpädagogischen Einrichtungen, in Schulen oder in der außerschulischen Jugendarbeit.

Im Projekt Kritische Data Literacies wurden 2022/23 am Arbeitsschwerpunkt Medienpädagogik an der Hochschule Clara Hoffbauer Potsdam (HCHP) für die Arbeit mit Jugendlichen ab 14 Jahren erarbeitet, mit denen so unterschiedliche Dinge wie Geschichten und KI-generierte Bilder aus Daten, ein verantwortungsvoller Umgang beim Teilen von Bildern und anderem Content in Social Media und digitale Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen bei Essenslieferdiensten thematisiert werden.

Die Methoden wurden für Jugendliche entwickelt. Die grundlegenden Ideen einer kreativ-ästhetischen und kritischen Medienarbeit mit Adressat:innen lassen sich auch auf andere Arbeitsfelder übertragen: auf die Arbeit mit Multiplikator:innen, in der Kindheitspädagogik, auf inklusive Medienbildung oder andere medienpädagogische Zugänge mit anderen Zielgruppen der Sozialen Arbeit.

Die Handreichung bietet eine Übersicht über die drei Methoden:

  1. Visualize a Data Stream: aus einem gemeinsam generierten Datensatz entsteht ein Narrativ und daraus werden schließlich KI-generierte Bilder. Was erzählt das wem über uns? Und wie finden wir das?
  2. Feeding the Feed: Gemeinsam und analog Bilder über Social Media teilen in Slow Motion, um den Teilvorgang, aber auch das Zusammenspiel mit anderen User:innen und Plattformlogiken der Reflexion und Diskussion zugänglich zu machen.
  3. Wild Cats & Hot Dogs: ein Brettspiel als Diskussionsanlass zum Verhältnis von Arbeiter:innen im Food Delivery-Sektor zu plattformkapitalistischen Unternehmen.

Die Spielmaterialien zum Spiel Wild Cats & Hot Dogs können hier vollständig heruntergeladen werden.

Auf dem GMK-Forum 2022 in Potsdam wurden die Methoden mit Teilnehmenden in einem Workshop getestet und diskutiert. Ergänzend eröffnete Rita Eperjesi mit dem Input zu Creative Coding kreativ-ästhetische Zugänge zu Code und Daten. Die Folien zum Workshop können hier abgerufen werden.

Im Sammelband zum GMK-Forum erschein ein Artikel mit mehr Kontext zum Projekt. Dieser steht hier frei zugänglich online.

Das Projekt Kritische Data Literacies wurde von der Hoffbauer Stiftung finanziell gefördert